St. Gallen Konsensuskonferenz 2019 - Zur systemischen Behandlung des frühen Mammakarzinoms

Auch in diesem Frühjahr trafen sich wieder zahlreiche Brustkrebs-Spezialisten, um über aktuelle Behandlungsstrategien bei frühem Brustkrebs zu diskutieren und sich abzustimmen. Eines wird deutlich auf diesem großen internationalen Kongress: Therapieentscheide sollten auf evidenzbasierter Grundlage immer stärker individualisiert werden.

In dem Panel saßen 50 international zusammengesetzte Experten aus mehr als 20 Ländern zusammen, darunter auch 5 Experten aus Deutschland. Neben operativen und strahlentherapeutischen Aspekten stand die systemische Behandlung des frühen Mammakarzinoms im Mittelpunkt. 

 

Frühes Östrogenrezeptor-positives (ER+) Mammakarzinom

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Kommentar zum Beitrag: Operiertes Pankreaskarzinom – Die Kombination Capecitabine/Gemcitabin in der Nachbehandlung besser als Gemcitabin allein.

Am Amerikanischen Krebkongress (ASCO-meeting) 2016 wurde von John P. Neoptolemos die Europäische Phase III ESPAC-Studie vorgestellt, die die Kombination von Gemcitabin und Capecitabine mit Gemcitabin in der Monotherapie bei Patienten mit operablen Pankreaskarzinomen verglich. Die Studie umfasste 730 Patienten mit resezierten duktalen Adenokarzinomen des Pankreas. Eine Gruppe erhielt Gemcitabin 1000 mg/m² wöchentlich 3 x im Monat gefolgt von eine Woche Pause, die andere Gruppe erhielt neben Gemcitabin zusätzlich Capecitabine 1660 mg/m² täglich für 3 Wochen, danach erfolgte eine Therapiepause von 1 Woche.

Die Therapie wurde über insgesamt 24 Wochen (6 Zyklen) durchgeführt. Die mittlere Tumorgröße betrug 30 mm, 60% der Patienten hatten eine R1-Resektion und 80% einen positiven Nodalstatus, 40% der Tumoren waren schlecht differenziert. Die errechnete 5-Jahresüberlebensrate der Kombinationstherapie betrug 28,8%, die mit der Monotherapie 16,3%. Die Kombinationstherapie verlängerte das Gesamtüberleben auf 28 Monate im Median gegenüber 25,5 Monaten im Falle von Gemcitabin in der Monotherapie.

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Mittelkettige Pektine (MCP) – naturheilkundliche Begeitbehandlung bei Krebs

Pflanzliche Fasern aus Citrusfrüchten enthalten Citruspektine. Diese stellen hochverzweigte komplexe Polysaccharide dar, die reich an Galaktosyl-Zuckerresten sind. Normalerweise weisen diese Strukturen ein Molekulargewicht von 100.000 – 200.000 Dalton auf. Modifizierte Citruspektine sind durch Säureeinwirkung zu kleineren Bruchstücken hydrolysiert mit einem Molekulargewicht von etwa 10.000 – 20.000 Dalton. MCP sind praktisch untoxisch, wie ausführliche Untersuchungen an Nagern zeigten.

 Die kleineren Moleküle sind besser wasserlöslich und werden offensichtlich besser resorbiert und verstoffwechselt als die unmodifizierten Pektine. Zellbiologische Untersuchungen haben gezeigt, dass MCP an Galactose-bindende Lektine (Galektin-Rezeptoren) mit hoher Affinität binden können. Galektin-Rezeptoren werden insbesondere an Tumorzellen und Endothelzellen von kleinen Blutgefäßen nachgewiesen. MCP scheint mit den Galektin-3-Rezeptoren zu interagieren bzw. direkt an den Rezeptor zu binden.

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Interview: Krebsprophylaxe durch Stärkung des Immunsystems?

Sowohl bei der Entstehung als auch bei der Überwindung von Krebserkrankungen spielt das Immunsystem eine besondere Rolle. Dabei wird zwischen dem angeborenen (nativen) Immunsystem und dem erworbenen (adaptiven) unterschieden. Wie effizient das Zusammenspiel ist, hängt unter anderem auch von der individuellen Faktoren ab. Im Interview mit Professor Dr. med. Clemens Unger vom Zentrum für Krebsmedizin in Freiburg geht es darum, wie das Immunsystem stimuliert, die körperliche Abwehr gestärkt und Krebs vorgebeugt werden kann. Die Fragen stellte Barbara Riess.

Das Immunsystem ist hoch komplex und wird von vielen Faktoren beeinflusst. Wie funktioniert es überhaupt?

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Second Opinion: Expertise und Hilfe bei schwerwiegenden Therapieentscheidungen

Die Diagnose Krebs hat für viele Patienten eine fundamentale Verunsicherung zur Folge. Sie befinden sich in einer Ausnahmesituation und müssen noch dazu schwerwiegende Therapieentscheidung treffen, die möglicherweise weitreichende Konsequenzen haben. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass es in solchen Situationen sehr hilfreich sein kann, von einem unabhängigen Experten eine zweite Meinung einzuholen.

Dies bestätigt auch Professor Clemens Unger vom Zentrum für Krebsmedizin in Freiburg. Der erfahrene Krebsmediziner war vor rund 20 Jahren einer der Pioniere in Sachen Second Opinion. Er weiß, dass dadurch die Voraussetzungen für den Therapieerfolg optimiert werden können.

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Neue Therapie gegen schwarzen Hautkrebs – Dabrafenib jetzt auch in Deutschland erhältlich

In Deutschland erkranken jährlich rund 19.000 Menschen an schwarzem Hautkrebs. Für 2014 hat das Robert Koch-Institut (RKI) nochmals einen leichten Anstieg der Neuerkrankungen prognostiziert. Bei rechtzeitiger Therapie ist das Melanom gut zu behandeln.

Problematisch wird es jedoch, wenn der Tumor bereits fortgeschritten ist und Tochtergeschwülste gebildet hat. Als Hoffnungsträger in der Therapie des malignen Melanoms gelten inzwischen Wirkstoffe, die bestimmte Proteinkinasen hemmen, welche maßgeblich am Tumorwachstum beteiligt sind. Eine dieser neuen Therapieoptionen gegen den inoperablen, metastasierten schwarzen Hautkrebs ist der Wirkstoff Dabrafenib, der Ende 2013 in Deutschland zugelassen wurde.

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Krebstherapie der Zukunft - Immuntherapie als Hoffnungsträger?

Ist das Melanom schachmatt? Diese Frage stellten sich Krebsforscher beim ASCO, dem weltgrößten Krebskongress, der im Mai in Chicago stattfand. Bis es so weit ist, dürfte es noch eine Weile dauern, aber es gibt eine Reihe vielversprechender neuer Wirkstoffe gegen das bislang als unheilbar geltende metastasierte Melanom. Insbesondere die Immuntherapien scheinen in Zukunft eine wichtige Rolle zu spielen. Einer dieser Hoffnungsträger ist der Antikörper PD-1 (programmed death-1-Rezeptor) und sein Ligand, PD-L-1. Die Zielstruktur PD-1 ist ein Protein, welches in der Lage ist, nach Antigenstimulation die T-Zellaktivierung zu hemmen.

Erste klinische Studien (Phase-1) in den USA (Johns-Hopkins-University School of Medicine, Baltimore) wurden bereits beim ASCO 2012 präsentiert. Sie zeigten, dass das Nebenwirkungsspektrum im Vergleich zu ähnlich wirkenden Substanzen niedriger ist. In die Studie eingeschlossen waren nicht nur Melanompatienten, die auf die Standardtherapie nicht angesprochen hatten, sondern auch Patienten mit Prostata- und Nierenzellkarzinom, kolorektalem Karzinom sowie Nicht-kleinzeligem Bronchialkarzinom (NSCLC).

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Beratung über zielgerichtete Therapien – Neues Angebot des Zentrums für Krebsmedizin

Zielgerichtete Therapien können sehr effektiv in der Behandlung von Krebs sein. Die hierfür verwendeten zielgerichteten Medikamente hemmen spezifisch Moleküle, die für das Wachstums des Tumors verantwortlich sind. Jedoch gibt es hunderte von möglichen Zielen in den Tumorzellen und das richtige zielgerichtete Medikament muss für den einzelnen Patienten ausgewählt werden. Das Zentrum für Krebsmedizin in Freiburg nutzt hierzu die Dienstleistung von KPS Diagnostics, die international führend in der molekularen Diagnose von zielgerichteten Therapien ist.

Der molekular-diagnostische Test und Informationsservice von KPS, der den Namen Oncompass trägt, liefert Informationen über die mögliche Effektivität von mehr als 200 zielgerichteten Medikamenten basierend auf der Analyse von mehr als 50 Genen in dem Tumorgewebe. (Mehr Informationen können Sie auf folgender Website finden: www.kpsdx.com.)

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Senkt grüner Tee das Darmkrebsrisiko? Zwei Langzeitstudien zur Wirkung von EGCG

Die gesundheitsfördernde Wirkung von grünem Tee ist bekannt. Jetzt untersuchen Forschergruppen aus verschiedenen Ländern, ob der Genuss von grünem Tee möglicherweise eine hemmende Wirkung auf die Bildung von Tumoren des Verdauungssystems haben kann.

Amerikanische Forscher veröffentlichten im American Journal of Clinical Nutrition die Ergebnisse einer Langzeitstudie, die nahelegen, dass regelmäßige der Konsum von grünem Tee möglicherweise mit einem geringeren Risiko einhergeht, an Magen-, Darm- und Speiseröhrenkrebs zu erkranken (Sarah Nechuta et al.; American Journal of Clinical Nutrition, DOI: 10.3945/ajcn.111.031419)

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Familiärer Brustkrebs: Wann ist BRCA Gentest eine Kassenleistung?

Der Fall Angelina Jolie hat nicht nur Schlagzeilen gemacht, sondern auch Ängste geschürt. Viele Frauen befürchten, ebenfalls Trägerin des vererbten Brustkrebsgens zu sein und dies weiter vererben zu können. Experten weisen jedoch darauf hin, dass höchstens fünf bis zehn von hundert Brustkrebspatientinnen zu der Risikogruppe gehören.

Sie stammen in der Regel aus Familien, in denen mehrere Frauen an Brustkrebs erkrankt sind, mindestens eine davon vor dem 51. Lebensjahr. Wichtig ist dabei, dass die gehäuften Brustkrebserkrankungen sowohl in der Familie der Mutter als auch in der des Vaters aufgetreten sind.

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