Second Opinion: Expertise und Hilfe bei schwerwiegenden Therapieentscheidungen

20.05.2014

Die Diagnose Krebs hat für viele Patienten eine fundamentale Verunsicherung zur Folge. Sie befinden sich in einer Ausnahmesituation und müssen noch dazu schwerwiegende Therapieentscheidung treffen, die möglicherweise weitreichende Konsequenzen haben. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass es in solchen Situationen sehr hilfreich sein kann, von einem unabhängigen Experten eine zweite Meinung einzuholen.

Dies bestätigt auch Professor Clemens Unger vom Zentrum für Krebsmedizin in Freiburg. Der erfahrene Krebsmediziner war vor rund 20 Jahren einer der Pioniere in Sachen Second Opinion. Er weiß, dass dadurch die Voraussetzungen für den Therapieerfolg optimiert werden können.

Bei einer so komplexen Erkrankung wie Krebs kommt es darauf an, die optimale Therapie zu finden, die auf die individuelle Situation des Patienten und seine Wünsche abgestimmt ist. Das gilt für jede Phase der Erkrankung. „Besonders wichtig kann das Einholen einer Second Opinion bei Patienten werden, die sich in einer fortgeschrittenen Krankheitssituation befinden“, sagt Professor Unger. Hier gilt es, die verschiedenen Therapieoptionen sehr sensibel auszuloten und dabei sowohl die neuesten Entwicklungen der Krebsforschung und der experimentellen Therapien im Blick zu haben als auch die Lebensqualität des Patienten.

Nicht zu unterschätzen ist zudem der Aspekt der Sicherheit, den eine Zweitmeinung dem Patienten vermitteln kann, weiß Professor Unger aus Erfahrung. Das Beratungsgespräch umfasst in der Regel auch die sogenannten komplementären Therapien. Dies wird von immer mehr Patienten gewünscht. Sie erwarten neben der onkologischen Expertise ein ganzheitlich ausgerichtetes Behandlungskonzept, das ihr individuelles Lebenskonzept berücksichtigt. „Das Hauptanliegen in der Krebsmedizin ist für mich, meinen Patienten wieder eine Lebensperspektive zu geben“, betont Professor Unger.