Studie zu ASS bei Prostatakrebs

07.01.2013

Der Zusammenhang von von Blutgerinnungs- und Entzündungshemmern wie Acetylsalicylsäure (ASS) und dem PSA Wert wird schon seit Jahren in der Fachwelt diskutiert und wirft bei Patienten zahlreiche Fragen auf. Jetzt wurde im Journal of Clinical Oncology eine Studie veröffentlicht, derzufolge der Wirkstoff Acetylsalicylsäure (ASS) das Risiko senkt, am Prostatakrebs zu sterben.

Radiologen und Onkologen der Universitätsklinik Chicago hatten die Daten von 6000 Prostatakrebspatienten ausgewertet, deren Tumor operiert oder bestrahlt worden war. Das Ergebnis: Von den Männern, die keine Therapie mit einem Gerinnungshemmer erhalten hatten, waren nach zehn Jahren acht Prozent gestorben. Bei den Patienten, die weiter mit Gerinnungshemmer behandelt wurden, betrug die Sterblichkeitsrate indes nur drei Prozent.

Des weiteren zeigte die Studie, dass auch das Rezidivrisiko reduziert werden konnte. Darüber hinaus litten die Patienten weniger häufig unter Knochenmetastasen. Besonders deutlich zeigte sich der Effekt bei Männern mit einem hochriskanten Prostatakrebs, die mit ASS behandelt worden waren. Ähnliche Effekte für ASS sind auch für die Prävention von Dickdarmtumoren beschrieben worden. Die Wirkung von ASS auf kolorektale Karzinome scheint von der Expression der Cyclooxygenase-2 (COX-2) und der Hochregulation des Enzyms Phosphatidyinositol-3-kinase (PI3K) abzuhängen. Klinische Studienergebnisse der "Nurses´Health Study" und der "Professionals Follow-up Study" stützen die Annahme, dass die adjuvante Gabe von ASS bei Patienten mit PI3KCA-mutiertem Dickdarmkrebs die krebsspefische Mortalität stark reduzieren kann.

Angesichts zahlreicher Nebenwirkungen warnen Experten jedoch davor, ohne ärztliche Rücksprache ASS einzunehmen.