Immunstimulation zur Stärkung der körperlichen Abwehr und zur Krebsprophylaxe

 1. Das Immunsystem

In den industrialisierten Ländern nimmt die Lebenserwartung kontinuierlich zu. Haben in den letzten 20 Jahren die Herz-Kreislauferkrankungen durch häufig ungesunde Lebensweise dominiert, gewinnen Infektions- und Krebserkrankungen gerade bei den älteren Menschen zunehmend an Bedeutung. Einer der Gründe hierfür ist die altersabhängige Veränderung der Immunkompetenz. Das Altern des Immunsystems ist daher eine wachsende Herausforderung für die präventive Medizin.

Die Stärkung des Immunsystems ist aber nicht nur ein Thema des Alterns, Immuntherapie ist ebenso bedeutend bei gehäuftem Auftreten von Infektionen, bei Reaktivierung von latenten Infektionen (z.B. Herpes), bei Allergien oder Autoimmunerkrankungen, bei denen das Immunsystem versagt. Von besonderer Bedeutung ist das Immunsystem aber in der Hemmung und Überwindung von Krebserkrankungen, da Immunschwäche regelhaft mit einer erhöhten Gefahr für das Auftreten von Krebs verbunden ist. Voraussetzung für eine erfolgreiche Immunprävention und - Therapie ist ein Grundverständnis des Immunsystems.

Die Immunabwehr basiert auf dem nativen und dem adaptiven Immunsystem. Die native Abwehr mit den dendritischen Zellen, Monozyten, Makrophagen, Granulozyten und natürlichen Killerzellen als ihren Hauptfunktionsträgern bildet ein robustes System zur schnellen Erkennung und Elimination von Pathogenen. Angeborene oder erworbene Defekte sind hier eher selten. Allerdings hat die individuelle Lebensweise mit Bewegung, Ernährung und Vitalstoffversorgen erheblichen Einfluss auf die Effizienz des Systems. Das adaptive Immunsystem hat sich im Verlauf der Evolution entwickelt und bietet sehr differenzierte Möglichkeiten der Erkennung von eigenen und fremden Antigenen und der Entfernung von Pathogenen. Durch enge Interaktion zwischen den Zellen des nativen Immunsystems mit den Lymphozyten des adaptiven Systems werden Pathogen-spezifische Effektor-Mechanismen generiert, ein Antigen-spezifisches immunologisches Gedächtnis aufgebaut und das Gleichgewicht des Immunsystems gewährleistet.

Zellen des nativen Immunsystems phagozytieren Pathogene und präsentieren deren Antigene (Peptide) den Zellen des adaptiven Immunsystems als sog. Antigenpräsentierende Zellen (APC} in Verbindung mit MHC-Molekülen. Die Initiierung der spezifischen Immunantwort erfolgt nach Bindung der APC über MHC a n den spezifische T-Zellrezeptor (TRC} oder B-Zellrezeptor (Membran­ Immunglobuline) und wird durch proinflammatorische Zytokine der APC wie lnterleukin 1, IL-6 und TNF-alpha ntensiviert.

Aktivierte adaptive Immunzellen senden ihrerseits sowohl stimulierende (Interferon-gamma) als auch inhibierende (IL-10, TGF-ß } Signale an die nativen Immunzellen und bestimmen damit den weiteren Verlauf und das Ausmaß der Immunantwort.

2. Ernährung

Über die Nahrung können sowohl Tumorauslösende als auch vor einer Tumorentstehung schützende Faktoren aufgenommen werden. Epidemiologische Studien zeigen eine Korrelation zwischen Dickdarm-, Brust­ und Pankreastumoren und dem westlichen Lebensstil. Eindeutige Belege finden sich für eine tumorprotektive Wirkung von Obst- und Gemüsereicher Ernährung. Insbesondere die bioaktiven Substanzen in Pflanzen zeigen tumorprotektive Effekte, z.B.

  • Hemmung der Karzinogenbildung (lsothiocyanate, Polyphenole)
  • Hoch wirksame antioxidative Effekte (Polyphenole, Tocopherole)
  • Behinderung der Karzinogen-Bindung an die DNS (Polyphenole)
  • Hemmung der a berranten Onkogen-Aktivität (Genistein, Monoterpene)
  • Hemmung des Polyaminstoffwechsels (Retinoide)
  • Induktion der terminalen Differenzierung (Retinoide)
  • Restaurierung der Tumorsuppressorfunktion und Induktion der Apoptose (Buttersäure aus der Verdauung komplexer Kohlenhydrate, Genistein, Retinoide)
  • Hemmung der Tumorgefäß-Neubildung (Genistein, grüner Tee)

 

Für einen Teil der Protektion von Dickdarmkrebs werden pflanzliche Ballaststoffe, u.a. durch Bindung von Karzinogenen verantwortlich gemacht. Mit einem tumorfördernden Einfluss werden u.a. gesättigte Fettsäuren und rotes Fleisch assoziiert. Die Einnahme von einfach ungesättigten Fettsäuren (z.B. Ölsäure) oder von Fischöl scheint das Tumorrisiko zu mindern. Das Erhitzen von Fleischprodukten führt zur Bildung karzinogener Pyrolyseprodukte aus Proteinen und Aminosäuren. Hohe Nitratexposition korreliert mit einem erhöhten Risiko für Speiseröhren- und Magenkrebs. Die Einnahme von Vita min C verringert, eine Besiedlung des Magens mit dem Keim Helicobacter pylori verstärkt die Bildung von Nitrosoverbindungen und damit das Krebsrisiko. Die Aufnahme von täglich mehr als 500 g a n Obst und Gemüse korreliert mit einer deutlichen Risikominderung um etwa 50% für das Auftreten einzelner Tumorentitäten. Zusammen mit der Aufnahme von hochungesättigten Fettsäuren durch hochwertige Öle oder durch Verzehr von Seefischen wird da raus eine Ernährung,die eine echte Tumorprotektion bewirkt.

3. Bewegung und Sport

Krebsprävention durch körperliche Aktivität sowie Bewegungs- und Sporttherapie wird heute als gesichert angesehen, obwohl die Studienlage hierzu noch nicht ausreichend ist. Epidemiologische Untersuchungen zum Einfluss körperlicher Aktivität auf das Krebsrisiko liegen zu einer Reihe von Tumorerkrankungen vor. überzeugende Daten liegen vor zum Mamma- und zum Dickdarmkarzinom, die Einschätzung der Risikoreduktion durch Bewegung und Sport liegt hier bei 30 - 50 %. Als Erklärung wird insbesondere Mobilisierung der NK-Zellen bei körperlicher Belastung verwiesen, die den Tumor im Frühstadium angreifen und eliminieren können. Auch der Anstieg der Akutphasenproteine sowie die Zytokine lnterleukin-1 und TNF-alpha werden als krebspräventiv angesehen. Sportlich aktive Personen leben im Allgemeinen gesundheitsbewußter durch mehr Bewegung und ausgeglichenere Ernährung.

Ein Mehraufwand von 3-4 Stunden pro Woche Training ist ausreichend um echte krebspräventive Effekte zu erreichen.

4. Ausleitung und Entgiftung

Falsche Ernährung sowie zu viel Fett, Fleisch und Alkohol, ferner Umwelteinflüsse, mangelnde Bewegung, Stress, chronische, immer wiederkehrende Erkrankungen sind ein Grund, warum wir uns häufig nicht wohlfühlen. Die Hauptausscheidungsorgane des Körpers wie Leber, Niere Lunge und Haut sind in ihrer Funktion behindert, Gifte und Schlackenstoffe auszuscheiden. Therapeutische Maßnahmen sind die Lösung der Giftstoffe und Schlacken aus den Geweben, die Anregung der Ausscheidungsfunktion von Leber und Niere sowie die Anregung des Lymphflusses. Im Einzelnen können Trockenbürsten der Haut den Kreislauf anregen. Ausreichende Flüssigkeit von zusätzlich mindestens 2 Litern in Form von Tee oder Wasser können Gifte zur Ausscheidung bringen. Die Naturmedizin geht davon aus, dass eine "Übersäuerung" (nicht Azidose) verantwortlich ist für zahlreiche Beschwerden und Erkrankungen. Die "Säureflut" durch Nikotin, Coffein, Zucker, Alkohol und Fette sollte durch Einnahme von Basen-Pulver aufgefangen werden. (Basenpulver Quick Basic)

5. lmmunstärkende Substanzen

Zu den lmmunstärkenden Stoffen zählt ein breites Spektrum von Verbindungen, von denen nur einige besondere Substanzen hier genannt werden. Die hier genannten Verbindungen sind hinsichtlich ihrer immunstärkenden Wirkung untersucht und für gut befunden worden, andererseits sind sie hinsichtlich ihrer möglichen Nebenwirkungen unbedenklich und können daher in ein Programm der Abwehrstärkung und Krebsprophylaxe eingebaut werden.

Grüner Tee:

Polyphenole aus grünem Tee entfalten starke antioxidative Eigenschaften. Der Gehalt an EGCC (Epigallokatchingalleat) befähigt zur Hemmung der Blutgefäß­ Neubildung in Krebsgeweben und Metastasen.

Omega-3-Fettsäuren:

Insbesondere der Verzehr ungesättigter Fettsäuren (Omega-3-Fettsäuren) aus vornehmlich Seefischen aber auch in Form von Kapseln (z.B. Vitalipin) ist immunstärkend und verändert längerfristig die Fettsäurezusammensetzung in den Zellmembranen. Untersuchungen zeigen präventive Effekte auf die Entwicklung von Prostatakarzinomen.

Weihrauch (Boswellia serrata):

Pflanzliches Vielstoffgemisch, der wichtigste Inhaltsstoff ist die Boswelliasäure (pentazyklisches Triterpen). Neben ausgeprägten antiinflammatorischen sind auch antiproliferative Wirkungen bekannt. Studien belegen Wachstumshemmung bei primären Hirntumoren.

Colibiogen:

Colibiogen ist ein Extrakt aus Echerichia Coli. Der Extrakt gehört zu den wenigen Substanzen, die klinische geprüft sind. Colibiogen normalisiert die Darmfunktion, beseitigt therapiebedingte Schäden, regt den Stoffwechsel an und regeneriert und stärkt die Abwehrfunktion.

Selen:

Selen ist Bestandteil von 25 Selenproteinen, die z.T. auch maßgeblich sind für die Immunfunktion. Selen stimuliert die T-Zellproliferation und die Antikörperbildung. Bei Selenmangel sind sowohl das native als auch das adaptive Immunsystem eingeschränkt.

Vitamin C:

Vitamin C ist das wirksamste Antioxidans. Es hemmt die Bildung von proentzündlichen Zytokinen und den NFkB-Cyclooxigenase-PgE2- Reaktionsablauf. Die orale Wirksamkeit ist begrenzt aufgrund der kurzen Halbwertzeit. Durch Infusion von Vitamin C wird die intrazelluläre Vitamin C Konzentration nachhaltig erhöht und entfaltet dann antivirale und antitumorale Eigenschaften. Außerdem wird die Zytotoxizität von NK-Zellen verbessert.

Vitamin D:

Hat verschiedene, sehr wertvolle immunmodulierende Effekte, die über spezifische Vitamin-D-Rezeptoren auf Immunzellen umgesetzt werden. Vitamin D blockt die Produktion von IL-12 und bremst die TH1 Aktivierung, zum anderen steigert es die Antigenantwort nativer T-Zellen um ein Mehrfaches. Klinische Studien zeigen die Verbesserung der antiviralen Immunität und die überschießende T-Zellaktivität und Autoimmunität.

Curcumin:

Ist Bestandteil von Curcuma longa (Gelbwurz) und gehört zu den am intensivsten untersuchten Naturstoffen. Die Substanz zeigt ausgeprägte antientzündliche und antioxidative Eigenschaften. Curcumin hemmt lnitialschritte der Karzinogenese und hemmt die Tumorprogression durch Aktivierung von Apoptose und Tumor-Angiogenese.

Resveratrol:

Resveratrol ist ein Phytoalex, das in der Schale von roten Trauben vorkommt. Es hat ausgeprägte antiinflammatorische Eigenschaften, blockiert COX1 und COX2 und die Synthese proinflammatorischer Zytokine. Außerdem stimuliert es die NK-Zellaktivität.

Probiotika :

Modulieren den NFkB Reaktionsweg und tragen zur Toleranz gegenüber Nahrungsmittelallergenen bei (Lactobacillus spec.) Sie verbessern die Mucosaimmunität, steigern die lgA-Synthese und die systemische Immunität mit starkem Anstieg von INF-gamma sowie deutlicher Steigerung von IL-12 und IL-4.

Polyvitamine (Cernevit):

Diese Formulierung enthält viele wichtige Vitamine, Spurenelemente und Mineralien, darüber hinaus Sojaphospholipide.

Leberprotektiva:

Zur Stärkung und zum Schutz der Leber werden pflanzliche Substanzen eingesetzt Extrakte der Mariendistel (Silymarin), Phospholipide aus der Sojabohne (Essentiale) oder lnfusionslösungen (Ornithinaspartat).