Immunstimulation – Welche Substanzen sind sinnvoll?

Ergänzend zur Standardtherapie bei Krebs kann es wichtig sein, das Immunsystem zu stärken. Zu Recht fragen immer mehr Patienten gezielt nach Substanzen, mit denen sie die körpereigenen Abwehrkräfte stimulieren können. Die hier genannten Verbindungen sind hinsichtlich ihrer immunstärkenden Wirkung untersucht und für gut befunden worden, andererseits sind sie hinsichtlich ihrer möglichen Nebenwirkungen unbedenklich und können daher in das individuelle Programm zur Abwehrstärkung eingebaut werden.

Grüner Tee: Polyphenole aus grünem Tee entfalten starke antioxidative Eigenschaften. Der Gehalt an EGCC (Epigallokatchingalleat) befähigt zur Hemmung der Blutgefäß-Neubildung in Krebsgeweben und Metastasen.

Omega-3-Fettsäuren: Insbesondere der Verzehr ungesättigter Fettsäuren (Omega-3-Fettsäuren) aus vornehmlich Seefischen aber auch in Form von Kapseln (z.B. Vitalipin) ist immunstärkend und verändert längerfristig die Fettsäurezusammensetzung in den Zellmembranen. Untersuchungen zeigen präventive Effekte auf die Entwicklung von Prostatakarzinomen.

Weihrauch (Boswellia serrata) ist ein pflanzliches Vielstoffgemisch. Der wichtigste Inhaltstoff ist die Boswelliasäure (pentazyklisches Triterpen). Neben ausgeprägten antiinflammatorischen sind auch antiproliferative Wirkungen bekannt. Tierexperimentelle Studien belegen Wachstumshemmung bei primären Hirntumoren.

Colibiogen ist ein Extrakt aus Echerichia Coli und gehört zu den wenigen  Substanzen, die klinisch geprüft sind. Colibiogen normalisiert die Darmfunktion, beseitigt therapiebedingte Schäden, regt den Stoffwechsel an und regeneriert und stärkt die Abwehrfunktion.

Selen ist Bestandteil von 25 Selenproteinen, die z.T. auch maßgeblich sind für die Immunfunktion. Selen stimuliert die T-Zellproliferation und die Antikörperbildung. Bei Selenmangel sind sowohl das native als auch das adaptive Immunsystem eingeschränkt.

Vitamin C ist das wirksamste Antioxidans. Es hemmt die Bildung von proentzündlichen Zytokinen und den NFkB-Cyclooxigenase-PgE2-Reaktionsablauf. Die orale Wirksamkeit ist begrenzt aufgrund der kurzen Halbwertzeit. Durch Infusion von Vitamin C wird die intrazelluläre Vitamin-C  Konzentration nachhaltig erhöht und entfaltet dann  antivirale und antitumorale  Eigenschaften. Außerdem wird die Zytotoxizität von NK-Zellen verbessert.

Vitamin D hat verschiedene, sehr wertvolle immunmodulierende Effekte, die über spezifische Vitamin-D-Rezeptoren auf Immunzellen umgesetzt werden. Vitamin D blockt die Produktion von IL-12 und bremst die TH1 Aktivierung, zum anderen steigert es die Antigenantwort nativer T-Zellen um ein Mehrfaches. Klinische Studien zeigen die Verbesserung der antiviralen Immunität und die überschießende T-Zellaktivität und Autoimmunität.

Curcumin ist Bestandteil von Curcuma longa (Gelbwurz) und gehört zu den am intensivsten untersuchten Naturstoffen. Die Substanz zeigt ausgeprägte antientzündliche und antioxidative Eigenschaften. Curcumin hemmt Initialschritte der Karzinogenese und die Tumorprogression durch Aktivierung von Apoptose und Tumor-Angiogenese.

Resveratrol Resveratrol ist ein Phytoalex, das in der Schale von roten Trauben vorkommt. Es hat ausgepägte antiinflammatorische Eigenschaften, blockiert COX1 und COX2 und die Synthese proinflammatorischer Zytokine. Außerdem stimuliert es die NK-Zellaktivität.

Probiotika modulieren den NFkB Reaktionsweg und tragen zur Toleranz gegenüber Nahrungsmittelallergenen bei (Lactobacillus spec.) Sie verbessern die  Mucosaimmunität, steigern die IgA-Synthese und die systemische Immunität mit starkem Anstieg von INF-gamma sowie deutlicher Steigerung von IL-12 und IL-4.

Polyvitamine (Cernivit): Diese Formulierung enthält viele wichtige Vitamine, Spurenelemente und Mineralien, darüber hinaus  Sojaphospholipide.

Leberprotektiva: Zur Stärkung und zum Schutz der Leber werden pflanzliche Substanzen eingesetzt Extrakte der Mariendistel (Silymarin), Phospholipide aus der Sojabohne (Essentiale) oder Infusionslösungen (Ornithinaspartat).